Clonezilla: Festplatten & Partitionen kostenlos klonen – so geht’s

Wenn du ganze Festplatten oder einzelne Partitionen 1:1 sichern möchtest, kommst du an Clonezilla kaum vorbei.
Egal ob du

  • von einer HDD auf eine SSD umziehst,
  • deinen Büro-PC regelmäßig sichern willst
    oder
  • ein komplettes System-Image als Notfall-Backup brauchst:

Clonezilla erledigt das schnell, kostenlos und zuverlässig.

In diesem Beitrag zeige ich dir:

  • was Clonezilla ist
  • welche Varianten es gibt
  • wie du es startest (USB-Stick)
  • wie du eine Festplatte klonst
  • wie du ein Image-Backup erstellst und wiederherstellst

Was ist Clonezilla?

Clonezilla ist eine kostenlose Open-Source-Software, mit der du:

  • komplette Festplatten klonen kannst
  • einzelne Partitionen 1:1 kopierst
  • oder Image-Dateien erstellst, die du später zurückspielen kannst

Clonezilla arbeitet sektorbasiert: Es kopiert nur die benutzten Blöcke, nicht die komplette Rohkapazität. Dadurch geht das Klonen oft recht schnell – selbst bei großen Platten mit viel freiem Platz.


Varianten: Clonezilla Live, SE & Server

Für uns Normalnutzer ist meistens nur eine Variante wichtig:

  • 🖥️ Clonezilla Live
    Läuft als Live-System von USB/CD, ideal für Einzelrechner.

Die anderen Varianten kurz erwähnt:

  • 🌐 Clonezilla SE (Server Edition):
    Für das gleichzeitige Klonen vieler PCs über das Netzwerk – eher für Firmen/IT-Abteilungen.

In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf Clonezilla Live, also die „normale“ Version für einzelne Rechner.


Voraussetzungen

Du brauchst:

  • Einen USB-Stick (mind. 1–2 GB reichen oft schon)
  • Die Clonezilla Live ISO
  • Einen PC/Laptop, der vom USB-Stick booten kann
  • Optional: deinen Ventoy-Stick, falls du Clonezilla dort integrieren möchtest

Außerdem:

  • Für Disk → Disk-Klon:
    • Zielplatte mindestens so groß wie die Quellplatte (oder größer)
  • Für Image-Backups:
    • Eine externe Festplatte / NAS / zweite interne Platte mit genug Speicherplatz

⚠️ Wichtig: Beim Klonen wird die Ziel-Festplatte überschrieben. Alle vorhandenen Daten auf der Zielplatte gehen verloren.


Clonezilla starten (USB-Stick / Ventoy)

Variante 1: Direkt als Clonezilla-USB

  1. Lade die Clonezilla-Live-ISO von der offiziellen Seite herunter.
  2. Erstelle mit einem Tool wie Rufus, balenaEtcher oder ähnlichem einen bootfähigen USB-Stick.
  3. Boote deinen PC vom USB-Stick (Boot-Menü: F8, F11, F12, ESC o.ä.).

Variante 2: Clonezilla über Ventoy

Mit einem Ventoy-Boot-Stick geht es noch einfacher:

  1. Clonezilla-Live-ISO herunterladen.
  2. Die ISO einfach auf deinen Ventoy-Stick kopieren.
  3. Vom Ventoy-Stick booten.
  4. Im Ventoy-Menü die Clonezilla-ISO auswählen → starten.

Grundlegender Ablauf in Clonezilla

Clonezilla läuft im Textmodus, ist aber menügeführt. Der grobe Ablauf ist immer ähnlich:

  1. Sprache auswählen
  2. Tastaturlayout (z.B. „Don’t touch keymap“ lassen oder „Deutsch“)
  3. Startmodus: „Start Clonezilla“
  4. Clonezilla-Modus wählen:
    • device-device → direktes Klonen von Gerät zu Gerät
    • device-image → Image auf/zur Festplatte oder Netzwerkspeicher

1. Festplatte direkt klonen (Disk → Disk)

Das ist ideal, wenn du z.B. von einer alten HDD auf eine neue SSD umziehst.

Schritt-für-Schritt

  1. Boote Clonezilla Live.
  2. Wähle im Menü:
    • device-device (work directly from a disk or partition to a disk or partition)
  3. Dann „Beginner mode“ auswählen (reicht meist völlig).
  4. Dann eine der Optionen:
    • disk_to_local_disk → komplette Festplatte auf eine andere klonen
  5. Jetzt wählst du:
    • Quell-Laufwerk (Source Disk, z.B. /dev/sda)
    • Ziel-Laufwerk (Target Disk, z.B. /dev/sdb)
    Achte extrem darauf, dass du hier wirklich die richtige Zuordnung wählst.
    Quelle = alte Platte, Ziel = neue Platte.
  6. Clonezilla zeigt dir eine Zusammenfassung an und fragt mehrfach nach Bestätigung.
  7. Wenn du alle Sicherheitsfragen mit y bestätigst, startet der Klonvorgang.

Nach dem Klonen

  • PC herunterfahren, alte Platte abstecken, neue Platte an ihren Platz stecken.
  • Rechner starten.
  • In vielen Fällen startet Windows/Linux direkt, als wäre nichts gewesen.

Wenn die neue Platte größer ist, kannst du danach in Windows (Datenträgerverwaltung) oder mit GParted unter Linux die Partition(en) vergrößern.


2. Image-Backup erstellen (Disk → Image)

Statt direkt zu klonen, kannst du ein Image der Festplatte oder Partition anlegen. Das ist praktisch als regelmäßiges Backup.

Ziel für das Image wählen

Im Modus device-image fragt Clonezilla zuerst, wo das Image gespeichert werden soll:

Mögliche Ziele:

  • lokale Festplatte (z.B. zweite interne Platte)
  • externe USB-HDD/SSD
  • Netzwerkspeicher (NFS/Samba/SSH)

Du wählst also z.B.:

  • local_dev → lokale Festplatten/USB-Geräte durchsuchen

Clonezilla mountet dann das Ziel-Laufwerk. Danach:

  1. Ordner auswählen, in den die Images gespeichert werden sollen.
  2. Namen für das Image vergeben (z.B. office-pc-2025-11-25).

Modus auswählen

Im Beginner-Mode kannst du dann wählen:

  • savedisk → komplette Platte als Image sichern
  • saveparts → einzelne Partition(en) als Image sichern

Clonezilla fragt dich dann:

  • zu sichernde Platte/Partition
  • Kompressionsoptionen (gzip, zstd, none …)

Danach startet das Backup.


3. Image wiederherstellen (Image → Disk/Partition)

Wenn dein System später kaputtgeht oder du es auf eine neue Platte zurückspielen willst, wählst du:

  • wieder device-image
  • wieder das Laufwerk/Netzwerk mit dem Image als Ziel
  • im Menü diesmal:
    • restoredisk → komplettes Image auf eine Platte zurückspielen
    • restoreparts → Partitionen zurückspielen

Clonezilla zeigt dir die vorhandenen Images an. Du wählst das passende aus und dann:

  • Zielplatte/Zielpartition auswählen
  • alles sorgfältig prüfen
  • Vorgang starten

Wichtige Tipps & Stolperfallen

1. Größen der Festplatten

  • Beim direkten Klonen (disk_to_local_disk) muss die Zielplatte mindestens so groß wie die Quelle sein.
  • Wenn sie größer ist, ist das okay, aber der zusätzliche Platz muss nachträglich mit einem Partitions-Tool zugewiesen werden.

2. GPT/UEFI vs. MBR/Legacy

Clonezilla kopiert die vorhandene Partitionstabelle mit.
Wenn das Quell-System mit GPT/UEFI arbeitet, wird das auf die Zielplatte übertragen.
Wichtig ist eher, dass dein BIOS/UEFI entsprechend konfiguriert ist (UEFI-/Legacy-Modus).

3. Verschlüsselte Systeme (BitLocker, LUKS)

  • Verschlüsselte Partitionen können zwar sektorweise mitkopiert werden,
    aber sie bleiben verschlüsselt.
  • Für saubere Lösungen empfiehlt es sich oft, die Verschlüsselung vorher zu berücksichtigen (z.B. BitLocker deaktivieren, wenn problemlos möglich).

4. Backup testen

  • Erstelle nach wichtigen Systemänderungen ein neues Image.
  • Teste zumindest einmal, ob Clonezilla dein Image „sehen“ und den Restore-Vorgang starten kann.

Clonezilla vs. andere Backup-Tools

Clonezilla ist ideal wenn du:

  • komplette Systeme sichern willst
  • 1:1-Klone auf neue Platten übertragen möchtest
  • ein „Bare-Metal“-Backup brauchst (also unabhängig vom laufenden OS)

Es ist weniger geeignet für:

  • inkrementelle tägliche Backups einzelner Ordner
  • „mal eben“ nur ein paar Dateien rücksichern

Dafür sind Tools wie rsync, BorgBackup, Restic, Time Machine (macOS) oder Windows-Dateiversionsverlauf besser.


Fazit

Clonezilla ist ein extrem mächtiges Werkzeug, wenn es darum geht, komplette Systeme zu klonen oder als Image zu sichern.
In Kombination mit deinem Ventoy-Stick hast du damit ein richtig starkes Setup:

  • Ventoy als Multi-Boot-Werkzeug
  • Clonezilla als Klon- und Imaging-Tool

So kannst du schnell neue Platten einrichten, alte Systeme sichern und im Notfall dein komplettes System wiederherstellen.

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